5. Oktober 2020 | 9:30 – 17:30 Uhr
Kosten: EUR20,00Rassismus ist eine weltweite gesellschaftliche Konstante seit Jahrhunderten. Er prägt nicht nur die
Erfahrungen davon betroffener Menschen sondern das Zusammenleben aller – und zum Schaden
aller. Das Sprechen über Rassismus hat zumeist nur dessen Opfer im Blick, zumeist auch nur bezogen auf
individuelle Akte. Ein systemischer Ansatz fehlt im Diskurs. Und damit fehlt auch die Perspektive,
Gesellschaft und Zusammenleben tatsächlich so tiefgreifend zu verändern, das Rassismus aufhören
kann zu existieren.
Critical Whiteness ist eine Herangehensweise, die jene Kräfte in den Blick nimmt, die von
Rassismus profitieren. Sie bietet damit ein einzigartiges Instrument der Analyse und zeigt
Möglichkeiten der gesellschaftlichen Veränderung. Große Teile der Methodik lassen sich auch auf
andere Formen der Unterdrückung übertragen. Eine intersektionale Sicht ist Teil der Critical
Whiteness.
In dem Workshop „Weißsein erleben – kritische Begegnung mit einem Privileg“ geht es
darum, dieses Analyseinstrument kennenzulernen. Die Ideengeschichte und die Folgen von
Rassismus werden gemeinsam betrachtet, insbesondere jenes unausgesprochene gesellschaftliche
Konstrukt Weißsein, dessen gewaltvolle Folgeerscheinung Rassismus ist.
Die Teilnehmenden des Workshops werden die Methode kennen lernen, einen ausführlichen
Einblick in die geistesgeschichtlichen Hintergründe des Konstruktes Weißsein erhalten, sehr
praktisch die Allgegenwart von Weißsein erleben und sowohl ihre eigene Position in diesem
Konstrukt reflektieren als auch an Veränderungsmöglichkeiten im eigenen Verhalten arbeiten.
Methodisch kommen neben theoretischen Inputs Gruppenarbeiten und auch Körperarbeit zum
Einsatz.