29. Oktober 2021 | 17:00 Uhr – 31. Oktober 2021 | 12:30 Uhr
Unmittelbarer und alltäglicher als früher begegnet uns Heutigen – so scheint es – das Andere: „Was die Menschen scheidet – religiöse, kulturelle und politische Unterschiede –, ist an einem Ort, in einer Stadt, immer öfter sogar in einer Familie, in einer Biographie präsent.“ (Ulrich Beck) Von da aus müsste uns die Gegenwart des Anderen lebensweltlich vertraut und dessen Einbeziehung akzeptiert und vielfältig praktiziert sein. Jedoch zeigen uns sowohl die alltägliche Erfahrung als auch die medial vermittelten Berichte aus aller Welt oft genug ein anderes Bild, das von Ablehnung, Ausgrenzung oder Verfolgung des Anderen gekennzeichnet ist. Dementsprechend diagnostiziert der Philosoph Byung-Chul Han sogar in Gesellschaft, Wahrnehmung und Kommunikation heute eine „Austreibung des Anderen“.
In dieser Situation lohnt sich ein Blick auf Martin Buber. Im Zentrum seines dialogischen Denkens wie seines öffentlichen Wirkens steht die Frage nach dem Umgang mit dem Anderen. Buber sieht den Anderen nicht primär als Bedrohung. Vielmehr kann der Mensch nur dann, wenn er dem Anderen Raum gibt, zu sich kommen, sich die Welt erschließen und einen Weg zu Gott finden. Diese Sichtweise soll im Blick auf Bubers Denken und auf Stationen seines Wirkens exemplarisch erschlossen und mit aktuellen Erfahrungen in Verbindung gesetzt werden.
Zu dieser Tagung sind nicht nur Mitglieder der Martin Buber-Gesellschaft, sondern alle herzlich eingeladen, die am Thema der Tagung oder am Denken Martin Bubers interessiert sind. Weitere Informationen finden sie auf dem Flyer.